Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung: Welche ist besser?

Die Anschaffung einer neuen Heizung ist immer eine große Investition. Deswegen sollte die Entscheidung für ein bestimmtes Heizsystem gut überlegt sein. Angesichts aktueller Entwicklungen hat sich die Lage beträchtlich geändert. In diesem Beitrag erfahren Sie aktuelle gesetzliche Änderungen und Vor- und Nachteile der beiden Heizungsarten.

Vergleich Elektroheizung und Gasheizung
Vergleich Elektroheizung und Gasheizung

Neuerungen für Gasheizungen

In den kommenden Jahren müssen fossile Energieträger schrittweise ersetzt werden. Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist festgeschrieben, dass

  • neue Heizungen mindestens 65 % erneuerbare Energien verwenden müssen.
  • Dies gilt für Neubaugebiete seit 1. Januar 2024 und
  • für alle weiteren Gebäude ab 1. Juli 2026 (bzw. 1. Juli 2028 für Orte mit weniger als 100.000 Einwohnern).

Bestehende fossile Heizungen dürfen so lange bleiben, bis sie irreparabel kaputt sind. Ein komplettes Verbot gilt erst ab 2045. Ein Einbau und eine Weiterführung sind unter bestimmten Umständen also noch für einige Zeit möglich. Bedenken Sie hier jedoch die CO2-Abgabe und die damit einhergehende Teuerung von fossilen Energieträgern.

Aufgrund der hohen Wichtigkeit von nachhaltigeren Heizlösungen und um die finanzielle Belastung eines Heizungstausches zu senken, gibt es 7.500 € an Förderungen. Besonders bedürftige Menschen unterstützt der Staat mit einer kompletten Übernahme der gesamten Kosten.

Da jedoch noch viele Haushalte mit Gas heizen und die Verwendung von Biogas die weitere Verwendung einer Gasheizung ermöglicht, möchten wir Ihnen den Vergleich mit Stromheizungen nicht vorenthalten.

Heizen mit Strom und Gas kurz erklärt

Will man sich die Elektroheizung und die Gasheizung im Vergleich ansehen, muss man zuerst die Funktionsweise verstehen.

  • Die Gasheizung hat einen zentralen Brenner, der mithilfe von Gas das Heizwasser erwärmt. Das erhitzte Wasser wird anschließend in die Wohnung und durch die Heizkörper gepumpt, wo die Wärme an die Umgebung abgegeben wird.
  • Die Elektroheizung besteht aus einzelnen Heizelementen, die individuell an eine Stromquelle angeschlossen werden. Durch den Strom erzeugt die Heizung Wärme, die an den Raum abgegeben wird. Ein zentrales Heizelement wird hier nicht gebraucht.

Es gibt nicht nur eine Art von Elektroheizung. Bei jeder Art gibt es kleine Unterschiede in der Funktionsweise, doch sie alle werden mit Strom betrieben. Die unterschiedlichen Ausführungen sind die Infrarotheizung, die Nachtspeicherheizung, der Heizlüfter, der Ölradiator und die Wärmepumpe.

Einbau und Wartung: Elektrische Heizung oder Gasheizung

Elektrische Heizungen überzeugen mit einer äußerst unkomplizierten Installation. Die Elektroheizung wird je nach Variante als Standgerät, als Wandheizung oder Deckenheizung genutzt. Sie braucht keine langen Warmwasserleitungen o. ä. – eine Steckdose genügt, um Ihren Wohnraum mit Wärme zu versorgen.

Die Elektroheizung ist daher eine dezentrale Heizung, bei der jedes Heizelement individuell gesteuert werden kann. Außerdem ist die elektrische Heizung sehr platzsparend. Lediglich die Heizpaneele müssen Platz finden, jedoch keine zentrale Heiztherme oder klobige Heizkörper.

Die Gasheizung ist da um einiges aufwändiger in der Installation: Rohrleitungen müssen in alle Räume verlegt, eine zentrale Gastherme bzw. ein zentraler Gastank eingebaut und ein Abgassystem angelegt werden. Ganz abgesehen davon, dass sich durch die geänderte Gesetzeslage eine Neuinstallation einer Gasheizung kaum mehr rentiert.

Neben dem Installationsaufwand ist auch der Platzbedarf für Heizkörper und Gastherme bzw. -tank größer als bei der Elektroheizung. Hinzu kommen noch die Wartungen, die regelmäßig durchgeführt werden müssen. Diese entfallen bei der Elektroheizung.

Ampel-Grafik: Elektroheizung zeigt auf Grün, Gasheizung zeigt auf Rot

Kosten: Was ist günstiger – mit Strom oder Gas heizen?

Will man herausfinden, ob die Elektroheizung oder die Gasheizung günstiger ist, muss man drei verschiedene Kostenpunkte beachten: die Anschaffungskosten, die Installationskosten und die Betriebskosten.

Anschaffungskosten-Vergleich: Heizen mit Strom oder Gas?

In der Anschaffung ist die Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung eindeutig die günstigere Variante. Da keine zentrale Heiztherme benötigt wird, entfallen die Kosten dafür vollständig. Was gebraucht wird, sind lediglich Heizpaneele, die an der Wand oder der Decke befestigt bzw. als Standgerät genutzt werden.

Was diese Anschaffung genau kostet, kann nicht pauschal beantwortet werden. Der Preis hängt von der Art und der Größe der Elektroheizung ab. Mit einer Investition von rund 5.000 € kann man jedoch in jedem Fall die meisten Wohnräume einer Wohnung bzw. eines Hauses gut beheizen.

Die moderne Brennwertgasheizung ist in der Neuanschaffung teurer. Dabei fallen gar nicht so sehr die Gastherme bzw. der -tank selbst ins Gewicht. Diese kommen auf rund 4.000–5.000 €. Ein Standheizkessel für Mehrfamilienhäuser kann auch bis zu 10.000 € kosten.

Ampel-Grafik: Elektroheizung zeigt auf Grün, Gasheizung zeigt auf Gelb

Installationskosten: Gas- oder Stromheizung günstiger?

Auch bei den Montage- und Installationskosten ist die Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung günstiger. Denn bei Elektro-Standgeräten sind weder Montage noch Installation nötig. Bei Elektroheizungen, die an der Wand oder der Decke befestigt werden, ist lediglich das sichere Anbringen der Paneele notwendig. Geschickte Heimwerker können das sogar selbst erledigen. Damit fallen – wenn überhaupt – nur minimale Installationskosten an.

Die Montage und Installation einer Gasheizung sind um einiges aufwändiger und dadurch auch teurer. Die Gastherme muss installiert und angeschlossen, die Leitungen überprüft und etwaige zusätzliche Installationsarbeiten müssen durchgeführt werden. Je nach Art der Gasheizung und Komplexität des Einbaus belaufen sich die Installationskosten auf mindestens 1.500-2.500 €.

Ampel-Grafik: Elektroheizung zeigt auf Grün, Gasheizung zeigt auf Rot

Betriebskosten: Ist Gas günstiger als Strom?

Die Antwort auf diese Frage war lange Zeit eher Gas. Dies wird sich jedoch ändern, denn die geänderte Gesetzeslage hat Folgen: Der Gaspreis wird in Zukunft voraussichtlich steigen – aufgrund der geringeren Nachfrage, der höheren Besteuerung und weiterer Faktoren.

Andererseits ist es sehr wahrscheinlich, dass der Preis von Strom aus erneuerbaren Quellen sinken wird, da die Infrastruktur weiterhin stark ausgebaut wird und so die Stabilität des Netzes zunehmend sichergestellt werden kann. Trotzdem wird es auch hier weiterhin Schwankungen geben.

Zu den Betriebskosten zählen aber auch die Wartungskosten. Bei der Elektroheizung sind diese Null. Hier werden keine regelmäßige Wartung und kein Kamin mit Kaminreinigung benötigt. Damit ist die Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung in diesem Punkt im Vorteil, denn beide Kosten müssen in die laufenden Kosten der Gasheizung mit einberechnet werden.

Ampel-Grafik: Elektroheizung zeigt auf Gelb, Gasheizung zeigt auf Gelb.

Effizienz: Elektroheizung und Gasheizung im Vergleich

Gas- und Stromheizung können beide als sehr effizient eingestuft werden. Moderne Brennwertgasheizungen haben einen Wirkungsgrad von bis zu 99 %, ältere Gasheizungsanlagen erreichen rund 80–90 %. Die Stromheizung hat sogar eine noch bessere Effizienz, denn sie kann 100 % des zugeführten Stroms in Heizenergie umwandeln.

Ampel-Grafik: Elektroheizung zeigt auf Grün, Gasheizung zeigt auf Grün

Nachhaltigkeit: Die Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung

In puncto Nachhaltigkeit hat die Elektroheizung ganz klar die Nase vorn, und dieser Vorsprung wird sich in Zukunft weiter vergrößern. Elektrische Heizungen arbeiten klimaneutral, da sie während des Betriebs keine Schadstoffe produzieren.

Da in Zukunft immer mehr Strom aus erneuerbaren Quellen stammen wird, erhöht sich die Nachhaltigkeit der Elektroheizung weiter. Ohne grünen Strom ist sie natürlich weniger umweltfreundlich – aber immer noch ressourcenschonender als eine Heizung, die mit fossilen Brennstoffen betrieben wird.

Die meisten modernen Gasheizungen werden nach wie vor mit Erdgas betrieben – und dieses ist alles andere als nachhaltig. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, wie auch die klassische Gasheizung ein Stück umweltfreundlicher wird: durch die Nutzung von Biogas. Dieses wird aus Mais, Raps, landwirtschaftlichen Abfällen oder Biomüll hergestellt. Der natürliche Ursprung schlägt sich jedoch in einem deutlich höheren Preis nieder.

Ampel-Grafik: Elektroheizung zeigt auf Grün, Gasheizung zeigt auf Gelb

Fazit: Ein Umstieg von Gas auf eine Elektroheizung lohnt sich

Angesichts der aktuellen Gesetzeslage lohnt sich, wenn überhaupt möglich, ein Neueinbau von Gasheizungen kaum mehr. Abgesehen davon bringt die Elektroheizung im Vergleich zur Gasheizung einige weitere Vorteile mit sich. Sie ist günstig – in der Anschaffung wie bei den Wartungskosten – unkompliziert in der Installation und kann zudem mit hoher Effizienz und Nachhaltigkeit überzeugen.

FAQ: Häufige Fragen zum Vergleich Elektroheizung vs. Gasheizung

Wie lange sind Gasheizungen noch erlaubt?

Bis 2045 sieht das Gebäudeenergiegesetz eine schrittweise Abschaffung fossiler Heizungen vor. Seit 1.1.2024 müssen neue Heizungen in Neubaugebieten 65 % erneuerbare Energien benutzen. Für alle anderen Gebäude gilt dies ab 1.7.2026 und 1.7.2028 für Orte mit weniger als 100.000 Einwohnern.

Gibt es Förderungen für den Umstieg von Gas auf erneuerbare Energien?

Ja, es gibt verschiedene Förderungen, die Sie für den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger beanspruchen können. Zusätzlich zur Grundförderung von 30 % gibt es bis 2028 einen Geschwindigkeitsbonus von 20 %.

Welche ist die beste Heizung mit Strom?

Infrarotheizung und Wärmepumpe können als die besten Stromheizungen angesehen werden. Sie eignen sich zum Heizen eines einzelnen Raums, einer Wohnung oder eines ganzen Hauses und arbeiten dabei stets effizient. Heizlüfter und Ölradiatoren hingegen sind eher für die punktuelle Erwärmung geeignet.

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