Heizen mit Holz – Kosten und Arten von Holzheizungen

Seit Jahrtausenden halten sich die Menschen mit Holz warm. Das Verbrennen und Verteilen der Wärme ist über die Epochen immer gezielter und effizienter geworden und heute können wir auf modernste Holzheizgeräte zurückgreifen.

Eine Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten steht heute zur Verfügung. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Kosten und die Arten des Heizens mit Holz.

Heizen mit Holz: Kosten und Arten der Holzheizung

Holzheizung: Preise und Kosten

Denkt man daran, sich eine neue Heizung zuzulegen, drehen sich die ersten Überlegungen darum, welcher finanzielle Aufwand auf einen zukommen wird. Für die Holzheizung kann man generalisierend sagen, dass zwar die Anschaffung einen tiefen Griff in die Geldbörse bedeutet, dass aber der weitere Betrieb anschließend billiger kommt, als etwa der einer Ölheizung oder Gasheizung.

Anschaffung

Im Detail beobachtet man, dass die Preise von Art zu Art der Holzheizung stark variieren. Am günstigsten kommt ein Holzvergaserkessel, der bei etwa EUR 7.000,- bis EUR 10.000,- liegt. Eine Pelletheizung ist schon wesentlich höher – bei EUR 10.000,- bis EUR 20.000,- – angesiedelt, während die Hackschnitzelheizung mit EUR 14.000,- bis EUR 24.000,- am teuersten kommt.

Aufgrund der verschiedenen Ausführungen, Leistungen, Qualitäten, Wirkungsgraden und Anbietern können leider keine genaueren Preisangaben gemacht werden. Eben genannte Parameter wirken sich vor allem auf den Preis des Heizkessels aus. Zu diesem dazu gesellen sich Kosten für Brennstofflager, Pufferspeicher, Abgasanlage und Montage.

Laufende Kosten

Neben den Anschaffungskosten interessiert die Hausbesitzer ebenso, wie viel man laufend für die Heizung bezahlt, was sich schließlich auch auf die Gesamtkosten auswirkt. Bei Hackschnitzeln kommt man noch am günstigsten davon mit etwa EUR 1.100,- p.a. Eine Jahresladung Pellets kostet knapp EUR 2.000,-, während man für Scheitholz im Jahr in etwa gleich viel bezahlt.

Diese Beträge beziehen sich auf einen Heizwärmebedarf von 35.000 kWh jährlich, was ein gutes Stück über dem durchschnittlichen Verbrauch eines Einfamilienhauses liegt. Zu den laufenden Kosten gehören außerdem jene für Wartung, Rauchfangkehrer und die Hilfsenergie (also Strom für den Betrieb der Heizung).

Förderungen

Biomasseheizungen sind ökologisch den Gas- und Ölheizungen vorzuziehen, da letztere mit fossilen Brennstoffen betrieben werden und damit die Umwelt belasten. Daher haben Bund und Länder Fördertöpfe eingerichtet, um der Bevölkerung beim Umstieg auf Holzheizungen unter die Arme zu greifen. So amortisiert sich der Einbau schneller.

Der Bund tut das indem man EUR 5.000,- Zuschuss für den Einbau einer Holzheizung ausschüttet, sofern das Haus älter als 20 Jahre alt ist und eine Fossilstoffheizung ausgetauscht wird. Je nach Bundesland wird dieser Betrag noch um EUR 2.000,- bis EUR 5.000,- aufgestockt. Auch im Rahmen des Sanierungschecks gibt es die Möglichkeit eine finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Verschiedene Arten mit Holz zu heizen

Holz gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Selbst als reines Brennmaterial kann es unterschiedlich aussehen. Verheizt werden beispielsweise ganze Scheite, Hackschnitzel oder Pellets, die alle unterschiedliche Heizkessel mit deren jeweiligen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen benötigen.

Hackschnitzelheizung
Eine sehr häufige Variante ist die Hackschnitzelheizungen, wobei eigentlich mit Holzabfällen geheizt wird. Das dazugehörige Brennmaterial muss allerdings irgendwo gelagert werden. Im Vergleich zu Pellets braucht man bei Hackschnitzel wesentlich mehr Raum. Heizöl benötigt wesentlich weniger Platz, dafür muss man bei Hackschnitzeln bzw. bei Holz generell nicht so viele Sicherheitsvorkehrungen treffen, da Holz nicht wassergefährdend ist. Darüber hinaus kommt man bei den Heiz- und Brennräumen nicht um die feuerpolizeilichen Anforderungen herum.

Scheit- und Stückholzheizung
Was bei Hackschnitzeln wie auch Pellets wichtig ist, gilt auch für Scheit- und Stückholz. Man braucht einen Platz, wo man das Holz trocken lagern kann. Nachteil der Stückholzheizung liegt in ihrer Betriebsart. Während die einzelnen Holzstücke bei den anderen Heizungen klein genug sind, um von der Anlage automatisch verarbeitet werden zu können, müssen die Scheite händisch nachgefüllt werden. Vorteil der Stückholzheizung ist, dass sie in der Anschaffung weit günstiger ist.

Holzvergaserkessel
Die Holzvergaserkessel unterscheiden sich eigentlich nicht von den Scheitholzheizungen. Genau genommen, sind so gut wie alle neuen Scheitholzheizungen Holzvergaserkessel. Das neue daran ist, dass die Scheite oben eingefüllt werden und sozusagen nach unten in die Brennkammer brennen. Die Brenngase, die bei dieser ersten Verbrennung entstehen, werden angesogen und in eine zweite Brennkammer geleitet.

Dort wird dem Gas Verbrennungsluft zugeführt, damit eine zweite Verbrennung initiiert werden kann. Die zweite Verbrennung erzeugt zusätzliche Wärme, sodass für dasselbe Ergebnis weniger Brennstoff verbraucht werden muss. Dadurch, dass bei dieser Technik eine gezielte Luftzufuhr gewährleistet werden muss, kann die Verbrennung auch sauberer vonstattengehen.

Pelletsheizung
Eine sehr beliebte Form der Holzheizung ist die Pelletsheizung. Die kleinen, in Form gepressten Pellets werden in einem Raum gelagert, von der Anlage automatisch angesogen und im Heizkessel verbrannt. Die Anlage kann automatisch feststellen, wie groß der Heizbedarf ist und verbrennt eine dementsprechende Menge an Pellets.

Darüber hinaus gibt es auch Kombinationsöfen, die mehr als nur eine Art oder gar alle Arten der Festbrennstoffe aus Holz verarbeiten können. Hackschnitzelheizungen funktionieren beispielsweise prinzipiell auch mit Pellets, während der umgekehrte Fall nicht zutrifft. Holzvergaserkessel fallen dagegen generell etwas aus dem Schema.

Einzelraum-, Etagen- oder Zentralheizung?
Weiters kann bei Holzheizungen unterschieden werden, welcher Raum damit beheizt wird. Werden alle Räume des Hauses per Holz mit Wärme versorgt, handelt es sich um eine Zentralheizung. Einzelraumheizungen gibt es in Form von Kaminen oder Holzöfen, die meist mit Scheiten bestückt werden und dann eben nur den jeweiligen Raum mit angenehmer Strahlungswärme heizen.

Zur Holzzentralheizung gibt es noch anzumerken, dass ein Pufferspeicher von besonderer Wichtigkeit ist. Bei der Holzheizung werden nämlich größere Mengen an Brennstoff auf einmal verheizt, welche den Pufferspeicher aufheizen. Bei Gasheizungen kann beispielsweise ad hoc geheizt werden, was bei Holzheizung nicht möglich ist. Die auf einen Schlag erzeugte Wärme wird im Tank gespeichert und anschließend nach und nach abgegeben.

Heizen mit Holz: für welches Haus geeignet?

Holzheizungen sind vor allem für Häuser geeignet, die viel Platz zur Verfügung stellen. Lagerraum sowie der Heizkessel nehmen im Heizraum recht viel Platz ein. Ist der Wohnraum begrenzt (zum Beispiel in kleinen 1-Zimmer-Wohnungen oder im Wohnwagen) eignet sich eine Holzheizung nicht ganz so gut. Außerdem ist es natürlich nie von Nachteil, wenn das Haus optimal gedämmt ist. Doch auch im Altbau stemmt eine Holzheizung den Bedarf locker, was eine Wärmepumpe beispielsweise nicht kann.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich die Holzheizung optimal mit anderen Heizsystemen kombinieren lässt. Zusammen mit einer Solarheizung und/oder einer Infrarotheizung kann man das Heizen mit Holz in einem großen Teil des Jahres einfach lassen und den Brennstoff nur im Winter verbrauchen, wodurch man bei den laufenden Kosten weiter einsparen kann.

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