Die ideale Raumtemperatur für Ihre Wohnräume
Die Temperatur in der Wohnung beeinflusst nicht nur, ob wir uns dort wohlfühlen, sondern hat auch Effekte auf Gesundheit und Umwelt. Aus diesem Grund sollten die eigenen vier Wände stets optimal temperiert sein. Wovon eine ideale Raumtemperatur abhängt und was genau dabei als „optimal“ gilt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Was ist die ideale Raumtemperatur?
Die optimale Raumtemperatur in Wohnräumen liegt bei 20 °C. Jedes Grad weniger spart Heizenergie. Küchen und Schlafzimmer sollten auf 18 °C eingestellt werden, um weiter Energie zu sparen und ein angenehmes Raumklima zu fördern.
Empfehlungen zur Raumtemperatur für weitere Räume: Badezimmer: 22 °C, Wohnzimmer: 20 °C, Büro: 22 °C, Flur: 15 °C.
Unterschied: Raumtemperatur und Zimmertemperatur?
Oftmals stimmt die ideale Raumtemperatur nicht mit der Temperatur überein, die wir als angenehm empfinden. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen der Raumtemperatur und der Zimmertemperatur.
Raumtemperatur | Zimmertemperatur |
---|---|
messbare Temperatur im Raum | empfundene Temperatur im Raum |
abhängig von der Luft- und Strahlungstemperatur umgebener Flächen | abhängig von Luftbewegung, Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur |
Was ist die ideale Temperatur im Wohnzimmer?
Das Wohnzimmer ist häufig der Raum, in dem man sich die meiste Zeit über aufhält. Weil dort in der Regel wenig körperliche Betätigung stattfindet, und vor allem um ein gemütliches Beisammensitzen zu garantieren, darf es dort ruhig ein bisschen wärmer sein. 20 – 23 °C sind dabei ideal, um die Innentemperatur als angenehm zu empfinden und sich wohlzufühlen.
Was ist die optimale Raumtemperatur im Schlafzimmer?
Das Schlafzimmer benötigt vor allem tagsüber weniger Wärme, weil es dann in der Regel nicht benutzt wird. Es empfiehlt sich, die Türe zu schließen, damit sich die warme Luft vom Gang oder Wohnzimmer nicht mit der kalten Luft im Schlafzimmer vermischt und so eine höhere Heizleistung erforderlich ist.
In der Nacht sollte der Körper seine Temperatur von rund 36 °C problemlos halten können und dennoch weder frieren noch schwitzen. Die optimale Schlaftemperatur liegt zwischen 18 und 20 °C. Selbst, wer besonders kälteempfindlich ist, sollte nicht auf mehr als 20 °C heizen. Zudem empfiehlt sich vor dem Schlafengehen noch ein kurzes Stoßlüften, um in der Nacht genügend frische Luft im Zimmer zu haben.
Was ist die ideale Raumtemperatur in der Küche?
In der Küche sorgt nicht nur die Heizung für Wärme. Die dortige Raumtemperatur wird auch durch die Abwärme beeinflusst, die beim Kochen und durch den Kühlschrankbetrieb freigesetzt wird. Das muss bei der Justierung der Temperatur beachtet werden. Deshalb liegt die optimale Raumtemperatur nur bei etwa 16 bis 19 °C.
Was ist die perfekte Raumtemperatur im Badezimmer?
Das Wärmebedürfnis ist im Badezimmer etwas höher als im Rest der Wohnung. Um nach dem Duschen nicht zu frieren, sollte die optimale Raumtemperatur daher bei etwa 22 – 23 °C liegen – eine Infrarotheizung im Badezimmer ist hierfür ideal.
Durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die im Bad entsteht, ist es außerdem wichtig, immer ausreichend zu lüften. Dadurch kann man Schimmel vorbeugen.
Was ist eine normale Raumtemperatur im Büro?
Die Arbeitsstättenverordnung regelt die Raumtemperatur im Büro zur Gesundheitserhaltung der Mitarbeiter. Eine optimale Raumtemperatur liegt bei ca. 22 °C Celsius mit 50 % Luftfeuchtigkeit.
Bei Temperaturen über 28 °C sinkt bereits die Leistungsfähigkeit. Arbeitgeber sind bei Temperaturen über 30 °C zur Umsetzung von Maßnahmen wie Sonnenschutz oder Bereitstellung kühlerer Räume verpflichtet, um ein gesundes Raumklima sicherzustellen. Maßnahmen gegen Hitze im Home-Office hingegen müssen vom Arbeitnehmer selbst getroffen werden.
Was ist die ideale Raumtemperatur im Kinderzimmer?
Wer Babys oder Kleinkinder hat, sollte darauf achten, dass das Kinderzimmer tagsüber etwas wärmer als das Wohnzimmer ist, damit die Kleinen auf keinen Fall auskühlen. Hier können durchaus Temperaturen von 22 – 23 °C erforderlich sein. Wenn der Nachwuchs dann größer wird, benötigt er dementsprechend etwas weniger Wärme und die Zimmertemperatur kann in etwa an jene des Wohnzimmers angepasst werden.
Für eine ideale Schlafumgebung hingegen liegt die empfohlene Temperatur im Kinderzimmer bei rund 18 °C. Sollte ein Baby während der Nacht frieren, ist es sehr wahrscheinlich, dass es aufwacht und die Schlaflosigkeit durch Weinen signalisiert. Ein höheres Risiko birgt allerdings eine zu hohe Temperatur im Schlafraum: Es kann zu einem gefährlichen Wärmestau führen, da Babys noch nicht schwitzen und somit keine überschüssige Wärme ableiten können.
Was ist die ideale Temperatur für den Gang und das Treppenhaus?
Für Hausgänge und Treppenhäuser sind niedrigere Temperaturen oft ausreichend. Denn sowohl in Hausgängen als auch in Treppenhäusern sind ca. 15 °C Celsius oft völlig ausreichend. Natürlich ist dies jedoch abhängig von den baulichen Gegebenheiten und dem eigenen Wohlbefinden.
Warum lohnt sich die richtige Raumtemperatur?
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Raumtemperatur wesentlich zum eigenen Wohlbefinden in der Wohnung beiträgt. Allerdings hat der Wärmezustand der einzelnen Räume noch Einfluss auf weitaus mehr.
Gesundheit erhalten
Wenn zu wenig oder zu viel geheizt wird, kann das unangenehme Folgen für das Immunsystem haben. Vor allem trockene Hitze in Verbindung mit niedriger Luftfeuchtigkeit führt schnell zu trockenen Schleimhäuten. Dort siedeln sich Viren und Bakterien an, was zu weiteren Erkrankungen führen kann.
Der richtige Wärmegrad in der Wohnung kann sich jedoch auch auf die Psyche auswirken. Schließlich kann es uns nur dann wirklich gut gehen, wenn die Temperatur an die eigenen Bedürfnisse angepasst ist. Wem zu kalt oder zu warm ist, wird in der Regel schnell launisch und gereizt.
Heizkosten senken
Wenn die Temperatur in Wohnräumen zu hoch ist, werden unnötig hohe Heizkosten bezahlt. Dagegen können kleine Veränderungen bereits einen einschlägigen Effekt haben. Pro °C, der weniger eingestellt wird, können so bis zu 6 % Heizenergie gespart werden.
Emissionen reduzieren
Gerade wenn fossile Energiequellen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas benutzt werden, wirkt sich ein hoher Heizverbrauch besonders schlecht auf die Umwelt aus. Auf diese Weise werden jährlich Millionen Tonnen CO₂ an die Umwelt abgegeben, was maßgeblich zur Luftverschmutzung und Erderwärmung beiträgt. Umweltfreundlichere Heizmethoden wie Infrarotheizungen sind indes zu bevorzugen, sofern Ökostrom verwendet wird.
Schimmel vorbeugen
Um Schimmelbildung zu verhindern, sollte die Raumtemperatur nicht zu stark abgesenkt werden. Niedrige Temperaturen führen dazu, dass Luftfeuchtigkeit an kühlen Flächen kondensiert, was ideale Bedingungen für Schimmel schafft. Warme Luft hingegen hält mehr Feuchtigkeit. Daher reduziert eine angemessene Temperatur das Schimmelrisiko. Mit Heizen alleine ist der Kampf gegen den Schimmel allerdings noch nicht gewonnen, auch das richtige Lüften spielt eine große Rolle.
Wie messe ich die richtige Raumtemperatur?
Bei konventionellen Heizkörpern kann der Wärmegrad in jedem Raum mit Thermostatventilen ermittelt und eingestellt werden. Dabei wird die Raumlufttemperatur regelmäßig gemessen und der Heizkörper so geregelt, dass die Wärme konstant bleibt.
Bei Infrarotheizungen ermöglichen es programmierbare Thermostate , die Temperatur in jedem einzelnen Raum automatisch zu bestimmten Uhrzeiten zu erhöhen oder zu senken. Auf diese Weise kann etwa eingestellt werden, dass weniger geheizt wird, wenn man morgens das Haus verlässt, die Temperatur jedoch von selbst erhöht wird, sobald man abends zurückkehrt. Somit können etwa durchschnittlich 10 % Heizkosten gespart werden.
Wie halte ich die ideale Zimmertemperatur im Sommer?
Zu hohe Temperaturen werden oft als unangenehm empfunden, daher ist es wichtig, die Raumtemperatur moderat zu halten. Hier zwei Tipps, die dabei helfen können:
- Zum richtigen Zeitpunkt lüften: Frische Luft sollte frühmorgens oder abends nach dem Sonnenaufgang bzw. -untergang eingelassen werden. Auch während einer kurzen Temperaturabkühlung, beispielsweise an regnerischen Tagen, ist das Lüften empfehlenswert.
- Hitze draußen halten: Im Sommer ist es ratsam, Fenster tagsüber geschlossen zu halten und Räume abzudunkeln, um den Wärmeeintrag zu minimieren.
Wie halte ich die optimale Raumtemperatur im Winter?
Vor allem im Winter sollte eine Balance zwischen zu hohen und zu niedrigen Zimmertemperaturen gefunden werden. Hier folgen einige Tipps, um die optimale Zimmertemperatur im Winter zu halten:
- Die Heizung nie komplett ausschalten: Das Aufheizen eines komplett ausgekühlten Zimmers kostet mehr Energie als die Heizung bei mittlerer Temperatur laufen zu lassen. Stellen Sie die Heizung bei längerem Verlassen der Wohnung und vor dem Schlafengehen daher einfach auf eine niedrige Stufe. So stellen Sie sicher, dass die Raumtemperatur nie unter 15 °C fällt.
- Die Rollläden bei Eintritt der Dämmerung schließen: Die isolierende Wirkung der Rollläden hält mehr Wärme im Inneren des Gebäudes.
- Stoßlüften: Längeres Lüften während der Heizperiode führt zu einer schnellen Auskühlung der Räume. Dadurch wendet die Heizung mehr Energie auf, um zur perfekten Raumtemperatur zurückzukehren. Dies kann unerwünscht hohe Temperaturen verursachen, was wiederum zu häufigerem Lüften führt. Ein solcher Zyklus kann den Energieverbrauch und die Heizkosten erhöhen und sich negativ auf das Raumklima auswirken. Stoß- und Querlüften ist deshalb besser.
Raumtemperatur vs. Heizkosten
Die perfekte Raumtemperatur ist also ein großer Wohlfühlfaktor und sollte immer nach dem persönlichen Ermessen gewählt werden. Schließlich sollte die Wohnung oder das Haus ein Ort der Entspannung sein. Die richtige Zimmertemperatur spielt hierbei nun mal eine große Rolle.
Dennoch kann das Thema Heizkosten nicht völlig ignoriert werden. Schließlich macht das Heizen laut dem Umweltbundesamt rund zwei Drittel des Energieverbrauchs eines Haushalts aus. Dabei bedeutet das Sparen von Energiekosten, nicht gleich in der Wohnung zu erfrieren: Bereits mit einem °C Celsius weniger sparen Sie laut Stiftung Warentest bereits sechs Prozent Energie ein.
Fazit
Wer also darauf achtet, die Innentemperaturen in Wohnräumen immer im jeweiligen Idealbereich zu halten, sorgt für ein gesundes Wohlbefinden, kann Heizkosten sparen und einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Bildquelle: © Toa Heftiba / Unsplash