Infrarotheizung gegen Schimmel: Hilft das tatsächlich?
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Schimmel kann fast überall entstehen. Oft bleibt er lange Zeit unbemerkt und kann gesundheitliche Schäden hervorrufen. Die Hauptursache für eine Schimmelbildung sind eine zu hohe Feuchtigkeit, schlechtes Lüften und eine zu niedrige Raumtemperatur. Infrarotheizungen können Schimmel vorbeugen und bei seiner Beseitigung unterstützen. Aber hilft das tatsächlich? Erfahren Sie alles Wissenswerte in unserem Ratgeber.
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Inhaltsverzeichnis
- Wie entsteht Schimmel?
- Was ist Schimmel?
- Was begünstigt das Schimmelwachstum?
- Wie kann man Schimmelwachstum vermeiden?
- Hilft eine Infrarotheizung gegen Schimmel?
- Wie funktionieren Infrarotheizungen?
- Wie können Infrarotheizungen gegen Schimmel helfen?
- Was tun, wenn es bereits schimmelt? Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Wie erkennt man Schimmel in der Wohnung?
- Eine Infrarotheizung gegen Schimmel als effektives Mittel
- Häufige Fragen
Wie entsteht Schimmel?
Alle wissen von ihm, die meisten fürchten ihn, viele haben ihn bereits kennengelernt: Schimmel in der Wohnung. Oft bleibt er monatelang unentdeckt, weil er quasi unsichtbar in den Wänden schlummert oder sich hinter einem Möbelstück versteckt. Wenn sich dann der unangenehme, erdige Geruch bemerkbar macht, ist es häufig schon zu spät. Doch wie konnte es so weit kommen? Um diese Frage zu beantworten, sehen wir uns zuerst an, was Schimmel überhaupt ist.
Was ist Schimmel?
Wie so viele unliebsamen Lebewesen hat Schimmel in der Natur durchaus seine Berechtigung und ist sogar unverzichtbar. Bei Schimmel handelt sich um einen Pilz, der dabei hilft, organisches Material zu zersetzen. Als Teil des Kreislaufes der Natur sind die Sporen von Schimmelpilzen allgegenwärtig und in geringen Mengen ungefährlich. Nachdem sie jahrelang auch bei Trockenheit überleben können, wachsen sie erst, wenn sie eine feuchte Umgebung finden.
In geschlossenen Räumen werden die Sporen bald zur Gesundheitsgefahr. Allergische Reaktionen wie bei Heuschnupfen können von allen Schimmelarten verursacht werden. Wenn Sie jedoch häufig große Mengen an Sporen einatmen, zum Beispiel in Ihrer Wohnung, liegt ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und –infektionen vor.
Dabei ist Schimmel nicht gleich Schimmel. In Wohnungen trifft man am häufigsten auf schwarzen, grünen und weißen Schimmel. Es gibt noch eine Vielzahl an weiteren Schimmelarten, wie zum Beispiel den roten und den gelben Schimmel. Beide sind bei uns selten an Wänden oder Fenstern zu finden.
Alle davon sind ernst zu nehmen und möglichst schnell zu bekämpfen. Am besten ist es jedoch, wenn sie gar nicht erst auftreten.
Was begünstigt das Schimmelwachstum?
Die größten Übeltäter, die für das Wachstum von Schimmel verantwortlich sind, sind eine erhöhte Feuchtigkeit, eine schlechte Belüftung und bauliche Mängel. Besonders in den kalten Wintermonaten wird häufig nicht ausreichend gelüftet, um die Wärme in den Räumen zu bewahren. Dies erhöht jedoch die Feuchtigkeit.
Auch bauliche Mängel wie undichte Fenster, schlecht isolierte Wände oder Wärmebrücken tragen zur Schimmelbildung bei. Außerdem sind bestimmte Materialien besonders anfällig für Schimmel. Dazu gehören …
- … Holz,
- Tapeten,
- Teppiche und
- Gipskartonplatten.
Diese nehmen überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und können sie lange speichern.
Wie kann man Schimmelwachstum vermeiden?
Das Wachstum von Schimmelpilzen lässt sich durch einige grundlegende Maßnahmen effektiv verhindern. Der Schlüssel liegt darin, ein Raumklima zu schaffen, das Schimmelsporen keine Chance bietet, sich zu vermehren. Was ein gutes Raumklima ausmacht, sehen Sie in nachfolgender Statistik:
Hier sind einige bewährte Methoden, um das Schimmelrisiko zu minimieren:
Richtiges Lüften
Regelmäßiges und korrektes Lüften hilft nicht nur bei der Vermeidung von Schimmel, sondern sorgt allgemein für ein angenehmes Raumklima. Am besten lüften Sie mehrmals täglich, indem Sie die Fenster für 5 bis 10 Minuten weit öffnen und einen kompletten Luftaustausch ermöglichen. Dadurch gelangt auch frischer Sauerstoff in den Raum, was die Konzentration fördert.
Im Sommer können Sie gerne auch länger lüften: 20 bis 30 Minuten sind ideal, länger ist erlaubt und wird in den warmen Monaten von vielen bevorzugt.
Richtiges Heizen
Eine gleichmäßige und konstante Raumtemperatur verhindert, dass sich Kondenswasser an kalten Oberflächen absetzt. Denn kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Besonders in weniger genutzten Räumen ist es wichtig, die Temperatur nicht zu stark absinken zu lassen.
Feuchtigkeit in Innenräumen kontrollieren
Die ideale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 40 % und 60 % liegen. Meistens erkennt man eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, wenn man die Wohnung betritt und sich die Luft stickig anfühlt. Es gibt jedoch auch Messgeräte – sogenannte Hygrometer – die Ihnen die Luftfeuchtigkeit anzeigen.
Wenn die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu hoch ist, reicht in vielen Fällen korrektes Lüften bereits aus. Falls Sie danach immer noch eine zu feuchte Luft im Haus haben, kann ein Trocknungsgerät helfen. Wenn Sie Kondenswasser bemerken – zum Beispiel am unteren Fensterrand – dann ist entweder die Luftfeuchtigkeit zu hoch, die Raumtemperatur zu niedrig oder beides.
Alte Gebäude sanieren
In älteren Gebäuden treten Schimmelprobleme oft aufgrund altersbedingter baulicher Mängel wie schlecht isolierte Wände, undichte Fenster oder Wärmebrücken auf. Diese Schwachstellen erlauben den Eintritt von kalter Luft und damit die Bildung von Kondenswasser.
Um Schimmel langfristig zu vermeiden, ist eine energetische Sanierung in manchen Fällen unvermeidbar. Dazu gehören die Modernisierung der Dämmung, der Austausch alter Fenster sowie eine Beseitigung eventueller Wärmebrücken. Durch solche Maßnahmen wird nicht nur das Raumklima verbessert, sondern auch der Energieverbrauch gesenkt.
Hilft eine Infrarotheizung gegen Schimmel?
Eine Infrarotheizung gegen Schimmel kann gezielt dazu beitragen, das Raumklima zu verbessern und die Schimmelbildung zu verhindern. Doch wie funktionieren Infrarotheizungen? Wie können sie gegen Schimmel helfen? In den nächsten Abschnitten erfahren Sie alles Wissenswerte über die Infrarotheizung gegen Schimmel.
Wie funktionieren Infrarotheizungen?
Infrarotheizungen erzeugen Wärme direkt aus Strom. Dieser wird in Infrarot-C-Strahlen umgewandelt, die ähnlich arbeiten wie Sonnenstrahlen: Sie erwärmen – im Gegensatz zu herkömmlichen Heizsystemen – nicht die Raumluft, sondern direkt die Wände, Böden und Möbel im Raum. Diese geben die Wärme anschließend wieder nach und nach an die Luft ab. Durch die Erwärmung weicht gleichzeitig überschüssige Feuchtigkeit aus Wänden und Möbeln.
Wie können Infrarotheizungen gegen Schimmel helfen?
Infrarotheizungen unterstützen nicht nur bei der Vermeidung von Schimmelbildung, sondern sie können auch helfen, existierende Schimmelflecken zu beseitigen. Wie Infrarotheizungen das machen und wo sie besonders empfehlenswert sind, erklären wir anschließend:
- Durch die direkte Erwärmung von Objekten bleibt die Temperatur an den Oberflächen konstant. Die Gefahr, dass sich Kondenswasser und damit Schimmel bildet, wird somit deutlich gesenkt.
- Die Wärme trocknet eventuelle überschüssige Feuchtigkeit in den jeweiligen Oberflächen, was Schimmelpilzen das Wachstum deutlich erschwert.
- Besonders empfehlenswert sind Infrarotheizungen gegen Schimmel in Räumen mit hoher Feuchtigkeit, wie Küche und Bad. In letzterem könne sie so außerdem eine angenehme Temperatur erzielen.
Herkömmliche Heizsysteme hingegen erwärmen nur die Luft. So entstehen Temperaturunterschiede zwischen Luft und Wänden, was wiederum zu Kondenswasser führen kann und schließlich das Schimmelwachstum begünstigt.
Was tun, wenn es bereits schimmelt? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn Sie in Ihrer Wohnung Schimmel finden, kann eine Infrarotheizung nicht nur vorbeugen, sondern auch bei der Beseitigung unterstützen. Durch die gezielte Erwärmung der betroffenen Oberflächen wird Feuchtigkeit entzogen und die Schimmelbildung kann gestoppt werden. Um den vorhandenen Schimmel zu beseitigen, gehen Sie wie folgt vor:
- Schimmelortung: Nicht immer ist sofort klar, wo sich der Schimmel befindet, oder ob man alle betroffenen Stellen gefunden hat. Oft ist nur ein erdiger Geruch wahrnehmbar, aber nichts sichtbar. Dann sollten Sie sich von einer Fachperson helfen lassen.
- Ursachenanalyse: Wenn Sie die Problemstellen gefunden haben, muss die Ursache des Schimmelbefalls identifiziert und behoben werden. Liegt es z. B. an schlechter Isolierung, undichten Fenstern oder mangelnder Belüftung?
- Raum trocknen: Nachdem die Ursache identifiziert ist, wird es dem Schimmel ungemütlich gemacht. Die Infrarotheizung kann dabei helfen, die betroffenen Wände und Oberflächen zu trocknen, indem sie gezielt Wärme abgibt.
- Schimmel entfernen: Nachdem die Feuchtigkeit entzogen wurde, muss der Schimmel mechanisch entfernt werden. Hierfür eignen sich spezielle Schimmelentferner oder Hausmittel wie Essig, Wasserstoffperoxid oder Alkohol. Tragen Sie dabei Schutzkleidung, um den Kontakt mit Schimmelsporen zu vermeiden.
- Schimmel langfristig vorbeugen : Um künftige Probleme zu verhindern, sollten Sie neben einer Infrarotheizung gegen Schimmel auch auf richtiges Lüften und eine konstante Raumtemperatur achten.
Wie erkennt man Schimmel in der Wohnung?
Schimmel in der Wohnung ist nicht immer sofort sichtbar. Oft verbirgt er sich hinter Möbeln, Tapeten oder in schwer zugänglichen Ecken. Allerdings gibt es bestimmte Anzeichen, die auf einen Schimmelbefall hinweisen und frühzeitig erkannt werden können, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Sichtbare Flecken und Verfärbungen
Schimmel kann sich in Form von Verfärbungen an Oberflächen zeigen. Schwarze, grüne oder weiße Flecken sollten ernst genommen werden. Nicht immer handelt es sich dabei um Schimmel, jedoch sollten diese Flecken nicht ignoriert werden und entweder näher untersucht oder gleich entfernt werden.
Muffiger Geruch
Ein weiteres wichtiges Anzeichen für Schimmel ist ein unangenehmer, erdiger Geruch, der oft bereits wahrgenommen wird, bevor der Schimmel sichtbar ist. Dieser Geruch entsteht durch die Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze und deutet auf einen fortgeschrittenen Befall hin.
Besonders in schlecht belüfteten Räumen oder hinter Möbeln, die direkt an Wänden stehen, kann dieser Geruch auftreten.
Kopfschmerzen und Müdigkeit
Eine häufige Reaktion auf Schimmel in Wohnräumen sind unerklärliche Kopfschmerzen oder eine anhaltende Müdigkeit. Diese Symptome können durch die ständige Exposition gegenüber Schimmelsporen entstehen, die den Körper belasten.
Wenn solche Beschwerden in bestimmten Räumen oder nach längerem Aufenthalt entstehen, kann dies ein Hinweis auf einen versteckten Schimmelbefall sein. Sie sollten in diesem Fall unbedingt Fachleute zu Rate ziehen.
Atemwegsprobleme
Schimmelsporen in der Luft können Atembeschwerden wie Husten, Kurzatmigkeit oder sogar Asthmaanfälle auslösen. Besonders empfindlich reagieren Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen oder Allergien. Wenn diese Symptome verstärkt auftreten, sollten Sie den Raum auf versteckten Schimmel untersuchen.
Eine Infrarotheizung gegen Schimmel als effektives Mittel
Eine Infrarotheizung gegen Schimmel ist eine effektive Lösung, um einen Befall in Wohnräumen vorzubeugen und bestehende Feuchtigkeitsprobleme zu bekämpfen. Durch die direkte Erwärmung der Wände verhindert sie die Entstehung von Kondenswasser und trägt gleichzeitig zu einem gesunden und angenehmen Raumklima bei.
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Häufige Fragen
Wie funktioniert eine Infrarotheizung gegen Schimmel?
Eine Infrarotheizung gegen Schimmel erwärmt direkt die Wände und Oberflächen, wodurch diese trocken bleiben und Kondenswasser vermieden wird. Dadurch wird Schimmelbildung effektiv verhindert, da Schimmel eine feuchte Umgebung benötigt.
Welche zusätzlichen Maßnahmen zur Schimmelprävention sollte ich neben der Infrarotheizung ergreifen?
Neben der Infrarotheizung gegen Schimmel sollten Sie folgende zusätzliche Maßnahmen ergreifen:
- Regelmäßiges Stoßlüften
- Kontrolle der Luftfeuchtigkeit (Idealwerte: 40–60 %)
- Vermeiden von Wärmebrücken
- Ggf. bauliche Maßnahmen zur Sanierung
Kann eine Infrarotheizung Schimmel vollständig beseitigen?
Nein, eine Infrarotheizung kann Schimmel nicht vollständig beseitigen. Sie unterstützt bei der Schimmelprävention und hält Oberflächen trocken, um ein weiteres Ausbreiten des Schimmelpilzes zu verhindern.
Warum ist eine Infrarotheizung gegen Schimmel effektiver als herkömmliche Heizungen?
Infrarotheizungen sind gegen Schimmel effektiver als herkömmliche Heizungen, da sie nicht die Luft erwärmen, sondern direkt die Oberflächen. Herkömmliche Heizsysteme hingegen erwärmen in erster Linie die Luft, was zu kalten, feuchteren Wänden und schließlich Schimmel führen kann.